Haushaltsrede des Stadtverordneten Cevat Bicici von WIR AUS Mülheim im Rat der Stadt zum neuen kommunalen Haushalt 2015
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- Dienstag, 23. Dezember 2014 12:31
Mülheim,18.12.14
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Ratskolleginnen und -kollegen,
Mülheim hat inzwischen mit über 1,5 Mrd. € den höchsten Schuldenstand erreicht, trotz aller Bemühungen der sogenannten Haushaltskonsolidierung steigen und steigen die Schulden. An der defizitären Situation hat sich dadurch überhaupt nichts geändert. Im Gegenteil, wenn man die Foliensammlung von Herrn Bonan anschaut, wird deutlich, daß wir hier eine galoppierende Haushaltskrise haben. Wie viele andere Kommunen steckt auch Mülheim in einerfaktisch ausweglosen Schuldenfalle.
Das ist eine regelrechte Verschuldungskrise, die weder Sie Frau Oberbürgermeisterin, noch der Kämmerer in ihrem tatsächlichen Umfang und Ausmaß darstellen . Besonders krass ist die Entwicklung des Kassenkredites von 2012 bis 2014, also in nur 3 Jahren hat sich dieser Kreditbedarf von 700 auf 829 Mio Euro erhöht. Nutznießer dieser Entwicklung sind die Banken und diese wissen sehr genau, daß die Stadt ein guter Schuldner ist. Hat sie doch mit den Steuern ihrer Bürger recht sichere Einnahmen, quasi staatlich gesicherte Profite.
Für den Erhalt unserer VHS in der MüGa!
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- Montag, 24. November 2014 18:44
Der Einladung von MBI, WIR AUS Mülheim und der Partei DIE LINKE. zu einem Vorbereitungstreffen für ein Bürgerbegehren zum Erhalt der Volkshochschule am jetzigen Standort, folgten am vergangenen Mittwoch über 100 Interessierte Mülheimerinnen und Mülheimer. Alleine 92 von ihnen erklärten noch an Ort und Stelle per Unterschriftenliste ihre Bereitschaft zu einer aktiven Beteiligung bei der Durchführung und Organisation eines möglichen Bürgerbegehrens.
Mit der Gründung der Bürgerinitiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ wurde die wichtigste Vorraussetzungen dafür geschaffen, endlich auf alle denkbaren Bedrohungslagen für die VHS am Standort MüGa schnell mit einem Bürgerbegehren reagieren zu können. Aktuell stehen dort vor allem die sinnlose Parallelbewerbung um den Neubau der Sparkassen-Akademie (gegen den Kaufhof-Standort) und auch ein von der MST-Chefin gefordertes neues Hotel auf dem Grundstück der VHS zur Debatte. Für beide Szenarien wurde im übrigen nicht nur die VHS selbst zur Disposition gestellt, sondern auch weite Teile der MüGa wären von den Plänen betroffen: Unter anderem müssten der beliebte Matsch-Spielplatz und auch der Kräutergarten weichen.
Doch auch wenn weder ein neues Hotel, noch die Bewerbung der „Akademie am Schloss“ am Ende den Zuschlag bekommen sollten, wird die Bürgerinitiative weiter für die Zukunft der VHS kämpfen. Sollte der ignorante Kurs einiger Ratsparteien und auch der Stadtverwaltung bestand haben, die vehement den Ausstieg aus der VHS am Standort MüGa herbeiführen wollen, wird die Bürgerinitiative zur Not auch ein Bürgerbegehren für eine Bestandsgarantie samt notwendiger Sanierungen der VHS auf den Weg bringen. Entsprechende Arbeitsgruppen wurden dazu am Mittwoch ebenfalls gegründet.
Das nächste Treffen der BI findet am Mittwoch, 3. Dezember um 19.00 Uhr wieder im Hotel Handelshof statt. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Mehr Informationen gibt es auch auf der Homepage der Bürgerinitiative: www.vhs-muega.de
Pressemitteilung des Stadtverordneten Cevat Bicici
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- Mittwoch, 08. Oktober 2014 07:48
Weltkindertag 2014
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- Dienstag, 07. Oktober 2014 07:53
„Jedes Kind hat Rechte“ war in diesem Jahr das offizielle Motto des Weltkindertages
Doch von welchen Rechten ist hier nur die Rede? Bildung, kulturelle Entfaltung und sportliche Aktivitäten werden spürbar eingeschränkt angesichts leerer Kassen in den Kommunen. Immer mehr Schulen werden geschlossen, das Bildungsangebot wird knapper. Inklusion, immer größere Klassen und Straffung des Lehrkörpers, die Qualität der Schulbildung ist im Sinkflug. WIR AUS Mülheim wendet sich gegen jede Schulschließung und hat auch den erfolgreichen Bürgerentscheid zum Erhalt der Schule an der Bruchstraße wesentlich mitgetragen. Allein die Umsetzung des positiven Entscheids lässt auf sich warten! Dabei beginnen die Probleme schon viel früher: Ein KiTa-Platz für ist wie ein Lottogewinn! Die Kapazitäten städtischer Kindergärten reichen kaum aus, dafür sprießen private Einrichtungen wie Pilze aus dem Boden. Die Plätze in solchen Einrichtungen sind für Normalverdiener kaum bezahlbar. Das Sportangebot in Mülheim wird immer kleiner, marode Turnhallen werden nur notdürftig saniert, zahlreiche Schulen weichen auf die RWE-Halle aus, die überbelegt ist. Oft fällt der Sportunterricht aus. Schwimmbäder werden geschlossen und Sportvereine müssen ihre Einrichtungen mittlerweile selbst tragen. Die steigenden Kosten müssen von den Mitgliedern selbst getragen werden!
WIR AUS Mülheim fordert daher:
Bildung, Sport und Kultur müssen unabhängig von Einkommen und Herkunft uneingeschränkt zur Verfügung stehen! „In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist“ muss das Leitmotiv für die Entwicklung der jungen Menschen sein. Die Anforderungen und Belastungen im späteren Berufsleben werden immer höher, freier Zugang zu den Bildungs- und Sportangeboten hat daher oberste Priorität!
Keine weiteren Schulschließungen mehr! Mehr Lehrer und kleinere Klassen für eine gute Qualität in der Schulbildung!
Keine weiteren Schwimmbadschließungen mehr! Schwimmunterricht für jedes Kind! Marode Turnhallen sanieren, damit Schulsport regelmäßig stattfinden kann!
Hände weg von unserer VHS!
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- Sonntag, 24. August 2014 14:26
"Ein Abriss samt Verkauf der VHS-Anlage wäre ein weiterer Schritt in Richtung Ausverkauf des städtischen Tafelsilbers" so Cevat Bicici, Stadtverordneter von WIR AUS Mülheim. "Das Ganze erinnert uns stark an den Verkauf von Jugendherberge, Stadtbad, Feuerwache und nicht zuletzt auch des Schullandheimes. Im Namen der Schuldentilgung, wurden damals wertvolle Kultureinrichtungen einfach fahrlässig verschleudert. Selbst wenn der Kaufpreis angemessen gewesen wäre, was wir bis heute noch stark bezweifeln, dann wäre der Verkaufserlös trotzdem nur ein einmaliger Effekt gewesen, der sprichwörtliche "Tropfen auf den heißen (Zinsen-)Stein". Was bleibt, ist nur die Gewissheit, das auf nicht absehbare Zeit diese tollen Einrichtungen für die Mülheimerinnen und Mülheimer aus dem Angebot verschwunden sind." so Bicici weiter. "Das darf sich mit der VHS auf keinen Fall wiederholen. Hier und jetzt muss endlich mal eine Grenze gezogen werden!"
Gerade deswegen sind die jüngsten Äußerungen der Oberbürgermeisterin, die den Standort bei der Bewerbung um die Sparkassen-Akademie als „das Beste der Stadt“ angepriesen hat, ein weiterer Schlag ins Gesicht der Mülheimerinnen und Mülheimer und geben Anlass zu ernster Sorge bei WIR AUS Mülheim. Nachdem bereits mit Kostensteigerung und Parkgebühren-Wucher die erste Angriffswelle auf eines der verbliebenen Kulturangebote vorbeigerollt ist, soll jetzt mit dem Verkauf das Thema wohl komplett erledigt werden. Dabei ist die zentral gelegene VHS für Veranstaltungen abseits der ansonsten herrschenden industriellen Normen und Anforderungen, sowie für eine freie und selbstbestimmte Weiterbildung in Beruf, Kultur und Politik unverzichtbar.
"Gerade die Zentralisierung hat doch erst zu einer Ausweitung und Qualitätssteigerung der Kurse geführt. Jetzt winken ein paar, im Vergleich zum Schuldenberg läppisch anmutende Euros, und schon soll dieses erfolgreiche Konstrukt schnellstens über Bord gekippt werden. Zwar wird bei den beteiligten Parteien von "interkommunalen Kooperationen" und "Qualitätssteigerungen durch eine Dezentralisierung" herumfabuliert, aber wenn man bedenkt, in welchem Schneckentempo und mit welchem Desinteresse jetzt schon an alternativen Plänen herumgestümpert wird, dann möchte man sich gar nicht wirklich ausmalen wie diese "Qualitätssteigerungen" am Ende aussehen." so der Stadtverordnete.
WIR AUS Mülheim fordert:
•Die VHS an der Bergstraße braucht eine Bestandsgarantie
•Das Gelände darf nicht zum Spekulationsobjekt werden
•Das Gebäude ist stadthistorisch wertvoll, es muss erhalten und saniert werden
•Keine Kürzungen bei Bildungsangeboten
•Kursgebühren, die sich jeder leisten kann
Die Krise in der stationären Pflege
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- Sonntag, 24. August 2014 11:02
Die einstmals als alleiniges Heilmittel gepriesene Privatisierung im Sozialbereich offenbart immer stärker eine Krise, die mit betriebswirtschaftlichen Mitteln nicht überwunden werden kann: Der Zwang, Gewinne zu generieren, führt immer weiter in eine Abwärtsspirale mit Leistungsverdichtung und Lohndumping auf der einen, sowie steigenden Pflegekosten bei sinkender Qualität auf der anderen Seite. Pflegepersonal und Heimbewohner werden damit gleichermaßen zu Opfern der Profitwirtschaft. Daran werden auch die künftigen Pflegestärkungsgesetze des Bundesgesundheitsministers Herrmann Gröhe kaum etwas ändern: Zwar sollen ab Januar 2015 etwa 500 Millionen Euro in zusätzliches Pflegepersonal investiert und die Pflegedokumentation vereinfacht werden, doch ist nicht wirklich davon auszugehen, dass die neuen Mittel nicht auch wieder über entsprechende Umwege zu großen Teilen in den Taschen privater Investoren versickern werden.
Auch in Mülheim offenbart sich die Krise des Privatisierungswahnsinns immer häufiger: Schienen die Wogen der Empörung über den akuten Pflegenotstand im Pflegezentrum Bonifatius am Hingberg zunächst geglättet, zeigt sich immer mehr, dass die bestehenden Probleme in Wirklichkeit nicht gelöst wurden. Der Betreiber, die private Maternus AG, brachte im Juli zwar eine „Task-Force“ zur Mängelbeseitigung in Stellung, so das der von der städtischen Heimaufsicht verhängte Belegungsstopp am 18. Juli wieder aufgehoben werden konnte, eine dringend notwendige Personalaufstockung für einen intakten Heimbetrieb blieb jedoch aus. So stehen bis heute nur ganze drei Pflegekräfte für etwa 40 Heimbewohner zur Verfügung. Damit die undurchsichtige Situation zwischen dem Heimbetreiber und der Stadt endlich transparent wird und Druck auf die Beteiligten aufgebaut werden kann, fordert WIR AUS Mülheim nun die Veröffentlichung des Untersuchungsberichts der städtischen Heimaufsicht.
Ein weiteres Sorgenkind ist das Senioren-Wohnheim Engelbertusstift an der Seilerstraße: Infolge der Insolvenz des Betreibers wird dort das Gebäude zwangsversteigert - nach Angaben der Gläubigerbank beträgt die Grundschuld 3,9 Millionen Euro, die es zu decken gilt. Das Höchstgebot von 3,55 Mio. Euro einer Immobilienmanagement-Firma war der Gläubigerbank allerdings zu niedrig. So wurde die Versteigerung vorerst ausgesetzt und ein neuer Termin muss nun anberaumt werden - Ausgang ungewiss. Eines ist aber jetzt schon klar: Für das Geschachere zwischen Banken, Investoren und Insolvenzverwaltern werden am Ende wieder diejenigen bezahlen, an die im Moment sicher keiner denkt - die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner. Denn um möglichst schnell Gewinne erwirtschaften zu können, muss der hohe Kaufpreis für das Gebäude am Ende wohl durch Mietsteigerung ausgeglichen werden. Die bezahlen dann letztendlich wieder die Seniorinnen und Senioren, sowie ihre Angehörigen.
Anbei finden Sie das Schreiben der Bonifazius-Mitarbeiter: