Wir leben in einer Zeit einschneidender Veränderungen unseres gesellschaftlichen Lebens. Mit den schnellen wissenschaftlichen / technischen Entwicklungen, werden die Menschen sehr oft überfordert. Globalisierung, Digitalisierung, Umwelt, Flüchtlinge, Integration sind Problemfelder die in größeren Zusammenhängen stehen. Individuell können sie nicht gelöst werden. In der hier angesprochenen Situation, gewinnt eine öffentliche Einrichtung wie die VHS an Bedeutung. Die zentral gelegene VHS, ist für Veranstaltungen abseits der industriellen Normen und Anforderungen ideal.
In Mülheim an der Ruhr hat die VHS in der MüGa ideale Voraussetzungen. Es gibt ein Denkmalgeschütztes Gebäude, „laut des vorgelegten Gutachtens ist das Gebäude in einem guten bis sehr guten Zustand und bescheinigt, dass sie sanierungsfähig ist“(5 Seite 34), welches für die genannten Aufgaben entwickelt wurde. Das VHS-Gebäude ist eingebettet in eine Parkanlage mit einem Schloss, Camera Obscura, Ringlokschuppen. Das ganze Areal besitzt einen hohen Freizeit- und Kulturwert. Gerade die Zentralisierung hat doch erst zu einer Ausweitung und Qualitätssteigerung der Kurse geführt. Dieses erfolgreiche Konstrukt soll über Bord gekippt werden.Einer der Gründe, der zur Schließung des VHS-Gebäudes im Sept. 2017 führte, war der Brandschutz. Doch bereits seit den Brandschauen 2007 waren Brandschutzmängel bekannt. In den Sanierungsgutachten 2012 sind die Mängel und ihre Behebungen aufgelistet. Hier stellt sich die Frage, warum die seit 2008 jährlich ca. 2 Mio. € im Haushalt dafür eingestellten Gelder für die Behebung der Brandschutzmängel nicht abgerufen wurden? das vorgelegte neue Gutachten sagt in Bezug auf Brandschutz Zitat
“ Die Brandschutzanforderungen hinsichtlich des Tragwerks wurden zeitgemäß im Rahmen der Errichtung offensichtlich erfüllt. Sollten im Zuge von Nutzungsänderungen geänderte Anforderungen zur Folge haben, dass die Konstruktion oder Teile davon einer brandschutztechnischen Nachweisführung entsprechend den aktuell anerkannten Regel der Technik nicht zugeführt werden kann, so bietet die allfällig massive Konstruktion dennoch eine sehr gute Sanierungsgrundlage,“ ( 4.6 Seite 33) In den ganzen Gutachten ist nicht ersichtlich, welche Kosten für den Brandschutz angesetzt worden sind.
Herr Teich sagt (WAZ 3.8.19), er ist bereit mit einem renommierten Sachverständigen auf seine Kosten einen Sanierungsvorschlag zu erarbeiten, weil er die im Gutachten aufgerufenen 30 Millionen Euro als „absolut lächerlich“ findet.
Eine Aufgabe der VHS-Anlage in der MüGa wäre langfristig ein weiterer Schritt in Richtung Ausverkauf des städtischen Tafelsilbers. Das Ganze erinnert uns stark an den Verkauf von Jugendherberge, Stadtbad, Feuerwache und nicht zuletzt auch des Schullandheimes. Im Namen der Schuldentilgung, wurden damals wertvolle Kultureinrichtungen einfach fahrlässig verschleudert. Was geblieben ist, ist nur die Gewissheit, dass diese tollen Einrichtungen für die Mülheimerinnen und Mülheimer aus dem Angebot verschwunden sind.
Das darf sich mit dem VHS-Gebäude in der MüGa auf keinen Fall wiederholen. Hier und jetzt muss endlich mal eine Grenze gezogen werden. Nutzen Sie am 6. Oktober Ihr Stimmrecht! Sagen Sie Ja zu diesem Standort.
Beim VHS-Bürgerentscheid am 6. Oktober mit Ja stimmen!